Gefahren von März 1999 bis August 1999 auf 3.060 km
Die Buell S1 ist ein wirklich extremes Motorrad. Den Weg in meinen Fuhrpark fand sie eher zufällig. Zugegeben, geliebäugelt hatte ich schon länger mit ihr, doch erschien mir der Nutzwert einfach zu gering. Durch einen Bekannten kam ich günstig an einen Vorführer, der in der Nähe von Köln bei einem Händler stand. Ganze 16 Kilometer zeigte der Tacho der S1, die aber wohl schon auf einigen Messen gestanden haben sollte. Ein winziger Lackfehler störte nicht weiter. Vor dem Kauf hatte ich nie eine Buell oder eine Harley gefahren, aber "Blindkäufe" lagen mir ja schon immer (R 80 GS, R 1100 GS, Clubman).
Noch vor der Anmeldung der S1 hatte ich einige Veränderungen vorgenommen. Die Gabelfedern wurden gegen Technoflex-Federn ausgetauscht. Das brachte etwas mehr Fahrstabilität, eine zufriedenstellende Fahrwerkseinstellung fand ich auf den 3.060 km die ich sie fuhr jedoch nicht. Die Hinterradfederung sprach bei meinem Gewicht praktisch kaum an. Ein Umbau, wie ihn Technoflex (Benny Wilbers) anbietet, erschien mir zu teuer. Ferner montierte ich die streetfightermäßige Cockpitverkleidung von Moto Thomè, eine kürzere Endübersetzung (empfehlenswert), eine andere Hinterradabdeckung, einen Corbin Sitz (besser als das rutschige Originalteil) und andere Spiegel. Der Austausch des originalen Brotkastens (Luftfilter) gegen einen Screaming Eagle erwies sich als problematisch, da der Vergaser deutlich fetter hätte abgestimmt werden müssen. Außerdem bekam ich den Screaming Eagle aufgrund des lauten Ansauggeräusches nicht eingetragen. Eine günstig erstandene fette Metmachex-Schwinge kam nicht mehr zum Einsatz, da ich die Originalschwinge mit meinem Werkzeug nicht demontieren konnte.
Obwohl ich die Buell S1 Lightning für das schönste Motorrad halte, das ich je besessen habe, verkaufte ich sie nach einem halben Jahr wieder. Sie ist unbequem, vibriert wie Sau, die originale Motorabstimmung mit dem zugestopften Auspuff und die deutsche Endübersetzung sind ein schlechter Witz und das Fahrwerk nur auf glatten Asphaltpisten stabil. Gerne hätte ich sie mir ins Wohnzimmer gestellt um mich an dem Anblick zu erfreuen, aber dazu fehlte leider das Geld.
Dem neuen Besitzer liegt meine Buell S1 Lightning besser, wie ihr selbst sehen könnt. Schaut mal bei Werner Marcus vorbei...